Die Planung einer Photovoltaikanlage umfasst mehrere wesentliche Schritte, die sorgfältig durchgeführt werden müssen:

• Standortanalyse:
• Dachausrichtung und Neigung: Der Standort der Solaranlage ist entscheidend für die Effizienz. Nicht nur südlich ausgerichtete Dächer mit einer Neigung von etwa 30–40° bieten besten Voraussetzungen.
• Verschattung: Zuverlässige Planung bedeutet, potenzielle Verschattungsquellen (z. B. Bäume, andere Gebäude) zu berücksichtigen, da dies die Leistung der Anlage erheblich beeinflussen kann.
• Dachstruktur und -grösse: Die Tragfähigkeit und Zustand der Gebäudehülle muss überprüft werden, ebenso wie die verfügbare Fläche für die Installation der Solarpanels.
• Auswahl der Systeme und Komponenten:
• System:  Die Entscheidung, wie die Solaranlage architektonisch integriert werden soll, ist zentral. Eine Indachanlage ist eine sehr ästhetische Lösung, bei der die Solarpanels als Teil des Daches fungieren und nicht zusätzlich montiert werden. Sie integriert sich nahtlos in das Gebäude, erfordert aber eine präzisere Planung und häufig höhere Kosten.
  Alternativ kann eine Aufdachanlage gewählt werden, bei der die Solarpanels auf das bestehende Dach montiert werden. Diese Methode ist oft kostengünstiger und einfacher umzusetzen.
• Solarmodule: Die Wahl der Module hängt von Faktoren wie System, Wirkungsgrad, Preis und Haltbarkeit ab.
• Wechselrichter: Der Wechselrichter wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um. Die Auswahl muss zur Leistung der Module passen.
• Batteriespeicher (optional): Bei Bedarf kann auch ein Batteriespeicher zur Sicherstellung einer höheren Autarkie oder zur Lastspitzenreduktion eingeplant werden.
• Genehmigungen
• Je nach Standort und Art der Installation ist ein Meldeverfahren oder Baubewilligung nötig.

Eine präzise Ertragsberechnung ist unerlässlich, um die Rentabilität der Photovoltaikanlage zu ermitteln. Die wichtigsten Faktoren, die dabei berücksichtigt werden, sind:

• Solareinstrahlung: Der Standort hat Einfluss auf die verfügbare Sonnenenergie. In der Schweiz liegt die durchschnittliche jährliche Sonneneinstrahlung bei etwa 900–1.200 kWh/m².
• Modulwirkungsgrad: Der Wirkungsgrad der Solarmodule beschreibt, wie viel der eintreffenden Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt wird. Der Wirkungsgrad liegt in der Regel zwischen 15 und 22 %.
• Eigenverbrauch und Einspeisung: Der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom und die Menge, die ins öffentliche Netz eingespeist wird, beeinflussen den Ertrag. Je mehr Strom direkt vor Ort genutzt wird, desto höher fällt die Rentabilität aus.
• Wetter- und Klimabedingungen: Das Wetter kann starke Schwankungen im Energieertrag verursachen. Eine langfristige Ertragsprognose muss diese Faktoren berücksichtigen.

Zur Berechnung können verschiedene Tools und Softwarelösungen verwendet werden, wie z. B. PV*Sol, PV*GIS oder diverse Herstellertools. Diese berechnen auf Basis von Wetterdaten, Dachneigung und Ausrichtung die voraussichtlichen Erträge.

Wenn Sie eine Photovoltaikanlage installieren lassen möchten, ist eine Ausschreibung notwendig. Hier sind die wichtigsten Bestandteile:

• Projektbeschreibung: Eine detaillierte Beschreibung des Projekts einschliesslich der Standortdaten, der Zielvorgaben (z. B. Ertragsziele, Autarkiegrad), und der gewünschten Systemleistung.
• Technische Anforderungen: Eine präzise Definition der benötigten Komponenten wie Solarmodule, Wechselrichter, Verkabelung und eventuell Batteriespeicher.
• Leistungen und Fristen: Klare Vorgaben zu den gewünschten Dienstleistungen (Installation, Wartung, Inbetriebnahme) und einem realistischen Zeitrahmen für die Ausführung
• Ausschreibung: Ein detailliertes Leistungsverzeichnis nach NPK für die Lieferung und Installation der Solaranlage, einschliesslich der Garantiebedingungen und etwaiger Serviceleistungen nach der Inbetriebnahme.

Fazit:

Die erfolgreiche Planung und Umsetzung einer Photovoltaikanlage hängt von einer gründlichen Analyse des Standorts, einer präzisen Ertragsberechnung und einer sorgfältigen Ausschreibung ab. Eine gute Vorbereitung sichert eine effiziente und wirtschaftlich rentable Nutzung der Solarenergie.